Galapagos mit Schiff
2014 | Quito/Pifo - Galapagos - Quito |
29.06.14/So | Flug Quito - Galapagos/Baltra - Boarding Angelito I - Seymour Norte |
30.06.2014/Mo | Isla Sombrero Chino - Isla Bartalomé |
01.07.2014/Di | Isla Genovesa - Darwin Bay - Prince Philipps Steps |
02.07.2014/Mi | Isla Rabida |
03.07.2014/Do | Isla Santa Cruz - Darwin Station - Santa Cruz Hochland |
04.07.2014/Fr | Island Espanola - Punta Suarez (ohne Playa Gardner) |
05.07.2014/Sa | Isla Santa Fé - Isla Plaza Sur |
06.07.2014/So | Black Turtle Cove - Baltra - Flug Quito |
29.06.2014/So Flug Quito – Galapagos/Baltra – Boarding Angelito I – Seymour Norte
Bereits um 04.30 fährt uns Arie zum Flughafen. Hier werden wir empfangen durch einen Reiseleiter von Comta Travel – alles klappt bestens und um 06.35 hebt die AeroGal AV 1638 ab in Richtung Galapagos, mit Zwischenlandung in Guayaquil. Im Flughafen Baltra holt uns unser Guide Efraim ab und wir machen bereits Bekanntschaft mit den anderen Reiseteilnehmern. Eine ältere Dame (Luise) aus New Zealand, ein Honymoon-Pärchen aus Istanbul, eines aus Wien/Paris (Markus und Aurelie) und eine junge Familie aus Montreal mit zwei kleinen Kindern (Genevieve, Daniel, Antoine und Anabelle).
Mit einem klapprigen Bus geht es zur Schiffsanlegestelle und weiter in einem Dingi zur Angelito I. Das Schiff wurde erst kürzlich total umgebaut und alle gemütlichen und geräumigen Kabinen mit eigenem Bad befinden sich auf dem ersten Deck. Bald schon starten wir zu unserer Kreuzfahrt und besuchen die Insel Seymour Norte. Hier sehen wir die ersten Brutkolonien der Prachtfregattvögel und der „Blue Fooded Boobies“ (Blaufusstölpel).
Zahlreiche Landechsen (Land Iguanas), Meerechsen, Krabben und Seelöwen bevölkern diese Insel und man kann sich fast nicht sattsehen. Efraim erklärt uns das Balzverhalten der Fregattvögel – die Männchen blasen ihren rote leuchtenden Kehlsack auf, um die Weibchen anzulocken, andere geben klappernde Geräusche von sich und die Blaufusstölpen bezirzen die Weibchen, indem sie mit ihnen „schnäbeln“. Die meisten Vögel sitzen nur einige Meter in den Büschen, auf dem Boden und man muss achtgeben, dass man nicht über die brütenden Vögel stolpert, da sie teilweise auch da Nest mitten auf dem Pfad gesetzt haben. Ganz lustig anzusehen sind die Jungfregattvögel mit ihren wuscheligen weissen Federn.
Am Abend werden wir von der ganzen Crew begrüsst und mit einem feinen Nachtessen verwöhnt.
30.06.2014/Mo Isla Sombrero Chino – Isla Bartalomé
Der „chinesische Hut“ ist eine kleinere Insel und ein 400m langer Wanderweg führt durch einen kleinen Lavatunnel und zeigt die verschiedenen Lavastrukturen. Auch hier bevölkern Seelöwen, zahlreiche Seevögel und endemische Meerechsen die Insel.
Die zahlreichen Seelöwen und Meerechsen liegen teilweise mitten auf dem Wanderpfad und lassen sich durch nichts und niemanden stören. Es geht auf den ersten Schnorchelgang vom Dingi aus und wir bekommen eine abwechslungsreiche Unterwasserwelt zu Gesicht. Zahlreiche bunte Fischschwärme, Sandhaie, Rochen, Seeschlangen usw. mögen uns zu begeistern. Die Insel Bartalomé bietet keine aussergewöhnliche Tierwelt, dafür von ihrem höchsten Punkt aus einen herrlichen Panoramablick über die umliegenden Inseln.
Der Aussichtspunkt auf 114m Höhe wird über einen 600m langen Holzsteg erreicht. Unterwegs hierhin sind in einer herrlichen Lavalandschaft verschiedene Pionierpflanzen wie der Lavakaktus zu sehen. Auf der Dingifahrt der Küste von Bartalomé entlang können wir ganz vereinzelt auch Pinguine beobachten. Nach jedem Landgang werden übrigens wir auf dem Schiff mit einem Snack und feinem Fruchtsaft verwöhnt.
01.07.2014/Di Isla Genovesa – Darwin Bay – Prince Philipps Steps
Die nächtliche Ueberfahrt auf die einzige Insel im Norden des Archipels, die zu Land besucht werden kann, ist relativ ruppig. Nach dem Frühstück geht es mit dem Dingy zur Darwin Bay Beach.
An diesem schönen weissen Korallenstrand tummeln sich zahlreiche Seelöwen und auch auf dem Spaziergang sehen wir in den kleinen Meereslagunen Seelöwen schwimmen und spielen. In den Salzgebüschen brüten hier Maskentölpel, Bindenfregattvögel und Rotfusstölpel (Red Fooded Bobbies).
Hier haben wir Gelegenheit zu schwimmen und die neugierigen Seelöwen kommen im Wasser ganz nahe ran. Wieder ein feines Mittagessen an Bord. Am Nachmittag Trockenlandung und es geht relativ steil hinauf zu den Prince Philip Steps, einem 25m hohen Kliff. Auf dem etwa 1km langen Rundweg beobachten wir wiederum zahlreiche Maskentölpel-, Bindenfregatt- und Rotfusstölpel-Kolonien und wandern durch ein kleines Palo Santo-Wäldchen bis zu einem grossen Lavafeld, auf dem unzählige Galapagos-Wellenläufer brüten. Unterwegs können wir zwei Sumpfohreulen beobachten. An der Kliffkante fliegen hunderte von verschiedenen Vögeln vorüber, unter anderem auch die schönen Gabelschwanzmöven mit ihren zierlichen langen Schwanzfedern. Der Einstieg in die Dingys ist nicht ganz einfach, da die See sich noch nicht beruhigt hat. Auf uns wartet wieder ein wunderbares Nachtessen, welches von Felix, unserem Koch, zubereitet wurde.
02.07.2014/Mi Puerto Egas/Santiago Island - Isla Rabida
Der offizielle Name der viertgrössten Galapagos-Insel ist Isla San Salvador (Isla Santiago). Ein Zuckerhut-Vulkan (395m) überragt die junge vegetationsarme Mondlandschaft der südöstlichen Inselseite.
Wir landen in Puerto Egas in der James Bucht. Keine andere Insel zeigt eine derartig reiche Fülle an Lavaformen. Fast regungslos liegen hunderte von Meerechsen/Seaiguanas auf den schwarzen Lavasteinen. Es ist die einzige Echse auf der Welt, die eine amphibische Lebensweise angenommen hat. Mit ihren kleinen scharfen Zähnen ernähren sie sich von Meeresalgen und man kann vom Land aus beobachten, wie sie die Algen abweiden. Nach längerer Zeit unter Wasser legen sich die Tiere auf die warmen/heissen Lavasteine und strecken alle Viere von sich. Sie regulieren so ihre Körpertemperatur auf höhere Werte. Im Wasser verringern sie ihren Herzschlag von vierzig auf zwölf Schläge pro Minute um ausgiebige Tauchgänge zu machen. Im Übrigen spucken die Meerechsen! Eine besondere Drüse dient der Ausscheidung des mit der Nahrung aufgenommenen überflüssigen Salzes. Dies ist auch bei den Tölpeln der Fall. Diese spucken nicht, sondern lassen den Kopf nach unten hängen, damit die Salzflüssigkeit rausläuft. Auf dieser Insel sind auch Darwin-Finken zu beobachten.
Die Insel Rabida betritt man im Norden auf einem dunkelroten Strand, dessen Farbe sich eisenoxidhaltiger Vulkanschlacke verdankt. In der Lagune hinter dem Strand sind leider keine Flamingos mehr heimisch. Nach einem Rundgang können wir wieder Schorcheln. Die See ist allerdings etwas aufgewühlt und die Strömung recht stark. Trotzdem sehen wir wiederum eine bunte Unterwasserwelt inklusive Meeresschildkröten. Auf der Weiterfahrt begleiten uns viele Delphine und auch ein Wal ist zu beobachten.
03.07.2014/Do Isla Santa Cruz – Darwin Station – Santa Cruz Hochland
Im Süden der zweitgrössten Galapagos-Insel liegt der Hafen Puerto Ayora. Hier haben wir schon gestern in ruhigerem Gewässer geankert. Das Städtchen hat etwa 16.000 Einwohner, ist Basislager für Insel-Exkursionen und lebt vom Fischfang und Tourismus. Erst besuchen wir die Charles Darwin Forschungsstation. Sie wird von Wissenschaftlern aus alle Welt aufgesucht und ist auch für den Touristen eine wichtige Informationsquelle, insbesondere was die Galapagos-Schildkröten betrifft. Zahlreiche ältere Exemplare werden zu Forschungszwecken gehalten. Jungtiere werden nach Alter in verschiedenen Gehegen aufgezogen, markiert und dann mit etwa 5-8 Jahren in die Freiheit ausgesetzt.
Im Städtchen gibt es zahlreiche Souvenirläden, Boutiquen und Galerien sowie ein kleiner Fischmarkt. Hier verkaufen die Fischfrauen den Fang ihrer Männer, immer unter Beobachtung von zahlreichen Pelikanen und Seelöwen. Die Seelöwen setzen sich neben die Fischfrauen und warten, wie auch die Pelikane, auf die Fischabfälle. Am Nachmittag geht es auf eine Busfahrt und wir besuchen ein Schildkrötenreservat und können die Riesenschildkröten in freier Natur bewundern. Der geologische Höhepunkt der Insel ist ein 900m langer Lavatunnel. Der Tunnelquerschnitt ist beachtlich. Nur drei Personen unserer Gruppe durchlaufen den Tunnel auf ganzer Länge, da ein durch einen schmalen Durchgang von etwa 2-3 Meter gekrochen werden muss. Kurz vor Mitternacht geht die Fahrt weiter in Richtung Süden. Die See ist aussergewöhnlich rau und das Boot schlägt stark auf den Wellen auf – keine ruhige Nacht trotz Itinerol B6!
04.07.2014/Fr Isla Espanola – Punta Suarez (ohne Playa Gardner)
Isla Espanola ist die südlichste Insel von Galapagos und gehört zu den ältesten Insel des Archipels. Nach einer Nasslandung an der Bahia Gardner spazieren wir dem herrlichen Badestrand entlang. Hier liegen auch grössere Seelöwen-Kolonien, welche sich aber durch uns nicht beirren lassen. Nochmals ist Schnorcheln angesagt, aber leider ist die See sehr aufgewühlt und demzufolge auch der Meeresboden. Dann wird gebadet und auch hier schwimmen die neugierigen Seelöwen zwischen den Badenden hindurch. Leider können wir wegen der aufgewühlten See die Hauptatraktion der Insel, die Albatrosse nicht besuchen. Auch den Besuch des Blowhole/Blasloch, eine eingebrochene Basaltdecke mit Verbindung zum Meer, welches eine 20m hohe Wasserfontäne ausstösst, bleibt uns leider verwehrt. So geht es am Abend wieder zurück in Richtung Norden – die See ist immer noch sehr unruhig, aber wenigstens sind es jetzt nur Wogen und nicht mehr so kurze Wellen, so dass das Boot während der Fahrt nicht mehr so hart aufschlägt.
05.07.2014/Sa Isla Santa Fé – Isla Plaza Sur
Wieder begrüssen uns beim Landgang auf der Insel Santa Fé zahlreiche Seelöwen mit ihren Jungen.
Auf dem Rundweg können wir eine gelbe Landiguana, welche auf der Insel endemisch ist, beim Fressen beobachten. Diese Tiere liegen vorzugsweise unter den grossen Kakteen und warten, bis ein Blatt hinunterfällt. Dies wird dann mit Fleisch und Stacheln verzehrt. Auf dem Lavaplateau bestimmen Baumkakteen, Palo Santos und Scalesia die Landschaft.
Ebenfalls beobachten können wir hier einen Galapagos-Habicht, der auf Beute Ausschau hält. Las Islas Plazas sind zwei kleine Eilande direkt vor der Ostküste von Santa Cruz. Der Landungssteg ist von Seelöwen besetzt, die uns nur ungern Platz machen. Auch hier gibt es wieder Landleguane und Seelöwen-Kolonien. Im Kliff nisten Gabelschwanzmöwen und von hier aus sind viele Seevögel bei ihren Flugmanövern zu bestaunen. Am Abend werden wir mit einem Fairwell-Dinner verwöhnt.
Unser Koch Felix hat aus diversen Früchten und Gemüsen eine interessante Tischdekoration kreiert. Die Crew verabschiedet sich von uns und wir danken allen ganz herzlich für die tolle Reise.
06.07.2014/So Black Turtle Cove – Baltra – Flug Quito
Früh am Morgen brechen wir mit den Dingys nochmals für eine kurze Fahrt auf und zwar in den Black Turlte Cove, einer Mangrovenlagune.
Tatsächlich bekommen wir einige Seeschildkröten, Goldrochen sowie Stachelrochen zu Gesicht. Mit Sack und Pack geht es per Dingy zum Steg und weiter mit dem Bus zum Flughafen. Am späteren Nachmittag landen wir in Quito. Arie holt uns wieder ab und bald sind wir „zu Hause“ im Bob. Es war eine tolle Reise, wir haben viel erlebt, gelernt und erfahren und werden die einmalige Tier- und Pflanzenwelt lange in guter Erinnerung behalten. www.cometatravel.com oder www.angelitogalapagos.com können wir jederzeit empfehlen.
Kurzgeschichte 11/14 – Lonesome George und Harri(ed)
Lonesome George (deutsch einsamer Georg) war eine Galápagos-Riesenschildkröte der Unterart Chelonoidis nigra abingdoni (dt. Pinta-Riesenschildkröte). Er stammte von der Insel Pinta der Galápagos-Inseln und war bis zu seinem Tod in der Forschungsstation der Charles Darwin Foundation untergebracht. Lonesome George wurde ca. 100 Jahre alt und wog etwa 90 kg. Er starb am 24. Juni 2012 als vermutlich letztes Individuum seiner Unterart.
Nachdem auch bei neueren Expeditionen (zuletzt durch Peter Pritchard im Jahre 2004) auf der Insel Pinta keine weiteren Exemplare dieser Unterart gefunden werden konnten, wurden verschiedene Paarungsversuche – zunächst mit örtlich nahe vorkommenden Unterarten von der Insel Isabela und dann mit den genetisch näher verwandten Schildkröten von San Cristóbal und Española (Geochelone nigra chathamensis, G. nigra hoodensis) – unternommen. Im Juli 2008 wurden sechs intakte Eier in einem Gehege entdeckt, die allerdings nicht befruchtet waren. Auch im Jahr 2010 waren fünf Eier 120 Tage erfolglos bebrütet worden.
So starb mit dem ca. 100 Jahre alten George, als letzter lebender Vertreter von Chelonoidis nigra abingdoni, seine Unterart aus. Er galt als das letzte Exemplar und ist eine Symbolfigur der Galápagos-Inseln.
Harriet (ca. 1830 auf den Galápagos-Inseln geboren und am 23. Juni 2006 im Australia Zoo in Queensland gestorben) hiess bis 1960 Harry und war eine ca. 180 kg schwere Galápagos-Riesenschildkröte. Sie gehörte der Unterart Geochelone nigra porteri an und wurde ungefähr 175 Jahre alt. Seit den 1990er Jahren wurde vom Australia Zoo, wo die Schildkröte zuletzt lebte, die Geschichte verbreitet, es handle sich bei Harriet um eine der 1835 von Charles Darwin auf den Galápagos-Inseln gefangenen und mit nach England gebrachten Schildkröten. 1841 soll sie in die Brisbane City Botanic Gardens in Brisbane gebracht worden sein und dort bis zur Schließung des botanischen Gartens 1952 gelebt haben. Darauf wurde sie im Gepäck eines britischen Beamten in ein Naturschutzgebiet an Australiens Sunshine Coast gebracht. Ein Zoodirektor aus Hawaii soll erst 1960 herausgefunden haben, dass Harriet ein Weibchen war. Die Aufsammlung dieser Schildkröte durch Charles Darwin erscheint jedoch äußerst unwahrscheinlich, da Harriet anhand der mitochondrialen DNA eindeutig als Geochelone nigra porteri identifiziert werden konnte. Diese Unterart ist ausschließlich auf Santa Cruz zu finden – einer Insel des Galápagos-Archipels, die Darwin nie betreten hat. Bestätigt werden konnte aber das hohe Alter der Schildkröte, die laut der wissenschaftlichen Untersuchung vor 1850 geschlüpft sein muss. Harriet starb am 23. Juni 2006 an Herzversagen.
Leider "fehlen" uns einige Bilder von der Insel Santa Cruz mit der Darwin Station usw. Wohin sich diese "verflüchtigt" haben, haben wir bis heute noch nicht eruieren können.
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